Brennen aus Leidenschaft
Unser Korn (Gerste, Dinkel, Weizen, Roggen) bauen wir selbst an. Im ersten Arbeitsschritt schroten wir es mit der Schale, aber ohne Spelz. Die Außenschale wird mit einem späteren Gerbgang entfernt. Anschließend wird das Schrot in 70°C heißes Wasser eingerührt. Durch das Heißwasserbad werden die Geschmacksstoffe und Stärken aufgespalten. Die Masse muss nun auf 50°C abgekühlt werden, damit einer Malzzugabe nichts im Wege steht. Jetzt erst beginnt ein hoch spannender chemischer Prozess. Die sogenannte Amylase spaltet das Getreide auf und setzt Zucker frei. Ab diesem Arbeitsschritt erst beginnt das eigentliche Brennen zum Destillat.
Die nun um den Zucker reichere Maische muss nun auf 25°C erwärmt werden, damit die Hefezugabe stattfinden kann, welche den Geschmack maßgeblich beeinflusst. Darauf folgend muss hingegen diesmal die Maische in Edelstahl-Tanks gekühlt werden, da die Gärung selbst die Maische um bis zu 10°C mehr erwärmt.
Nach einer Wartezeit von fünf Tagen wird die Maische gebrannt.
Die Besonderheit des Whiskys von Brennmeister Andreas Bosch ist, dass er auf "zweimal" destilliert wird. Im ersten Arbeitsschritt wird ein sogenannter Raubrand erzeugt, welcher erst durch ein erneutes Brennen zum Feinbrand wird.
Jetzt besitzt der Whisky die sogenannte Fasslagerstärke von 68 Vol. % und muss anschließend bei uns für fünf Jahre im Fass ruhen. Das Gesetzt besagt, dass ab einer Fasslagerung von mindestens drei Jahren das Produkt erst Whisky genannt werden darf. Während der Zeit im Fass verliert der Whisky ca 4-10% Vol. Alkohol. Gemeinhin ist dieser Vorgang als "Angelshare" bekannt. Bei der Lagerung der Fässer scheiden sich bekanntermaßen die Geister. Es gibt Brennereien, welche die Fässer absichtlich unter dem Dach lagern um im heißen Sommer den Whisky bewusst hohen Temperaturschwankungen auszusetzen. Manche lagern sie, wie Andreas Bosch, im Gewölbekeller um stetig gleichbleibende Temperaturen zu gewährleisten.